Vesperkirche – Unterstützung in Coronanot

Die Vesperkirche Niederberg fördert den Austausch, das Kennenlernen und das Gemeinwesen. In den beiden vergangenen Jahren gab es diesen Austausch in der Kirche beim gemeinsamen Essen. Viele Menschen kamen und genossen es, mit teilweise völlig fremden Menschen ins Gespräch zu kommen. Und viele Menschen und auch Firmen unterstützen dieses Projekt mit tatkräftiger Hilfe und zahlreichen Spenden.

Unter den Bedingungen der Corona-Pandemie ist eine solche Vesperkirche in 2021 nicht möglich. Dennoch wollen der Kirchenkreis Niederberg, die Gemeinden und das Diakonische Werk Niederberg den Gedanken des Austauschs in der Vesperkirche aufrecht erhalten.

Angeregt von einem Projekt im Ruhrgebiet ist es ab dem 1. März möglich, eine Unterstützung im Einzelfall zu erhalten. Wenn Menschen, die im Gebiet des Kirchenkreises Niederberg leben, corona-bedingt in Not geraten sind, können sie bis zu 500,- € an Unterstützung bekommen. Die Diakonie der Gemeinden und das Diakonische Werk arbeiten dazu eng miteinander zusammen.
Auf unserer Internetseite http://Vesperkirche-Niederberg.de steht dazu ein Formular zur Verfügung. Es wird gebeten, die Umstände der corona-bedingten Not in wenigen Sätzen zu erzählen. Vertreter der Diakonie werden diese Einzelfälle beraten und vielleicht auch
Einkommensnachweise erfragen, bevor die Mittel ausgezahlt werden können. Über die Erzählungen wird deutlich, welche großen und kleinen Nöte in der Corona-Pandemie entstehen. Und Kirche und Diakonie können das anonymisiert weitererzählen.

Es werden die Menschen unterstützt, die corona-bedingt in Not geraten sind. Das Diakonische Werk Niederberg hat zu diesem Zweck eine Geldbetrag zur Verfügung gestellt. Sollte dieser Betrag ausgeschöpft sein, werden Spender und Förderer gesucht, die das Projekt unterstützen wollen. Superintendent J. Buchholz: „Ich freue mich, dass wir dieses Projekt hinbekommen haben und bin sehr gespannt, ob und wo wir Menschen unterstützen können.“

2021 gibt es leider keine Vesperkirche

Zweimal schon gab es die Vesperkirche Niederberg. 2019 fand die Vesperkirche in Velbert und in Wülfrath statt und 2020 in Dalbecksbaum. An allen Orten fand die Vesperkirche regen Anklang. Auch die Unterstützung durch Ehrenamtliche und Sponsoren war enorm. Dafür konnte kaum genug gedankt werden.

Nun stehen wir unter dem Eindruck von Corona und die Maßnahmen des lockdowns wie auch die Vernunft unterbinden solche großen Veranstaltungen. Am 27.Jan. wird der Kreissynodalvorstand beraten, ob es im Jahr 2022 eine Vesperkirche geben und wo sie möglicherweise stattfinden wird.

Freifunk, die zweite

Die netten Menschen vom Neanderfunk hatten die Vesperkirche mit Freifunk ausgestattet. Und dann waren sie auch mehrfach da und haben sich an der lebendigen Vesperkirche gefreut und mitgemacht. Um nun nicht in technischen Details zu verharren, hat Patricia Hillebrand sich vor allem für das Geschehen in der Vesperkirche interessiert und darüber auch einen Artikel geschrieben: Am Ende sind es 3 geworden.

Vesperkirche Niederberg beendet

Nach 15 Tagen endete die Vesperkirche Niederberg für das Jahr 2020. Die Vesperkirche in der Apostelkirche in Velbert übertraf hinsichtlich der Besucherzahlen noch die Vesperkirchen in 2019. Und das ist der Anfang der zahlreichen kleinen Wunder, die sich ereigneten:

Vesperkirche Niederberg in der Apostelkirche Velbert
Foto: Hajo Gottwald, Rechte Kirchenkreis Niederberg
  • Es gab stets genügend Helfer aus allen Altersklassen. Danke an alle, die sich so engagiert in der Vesperkirche eingebracht haben.
  • Es gab auch stets genug Mahlzeiten. Wie in der biblischen Geschichte von der Speisung mit Brot und Fischen gelang es Kai Uwe Stachelhaus immer wieder, alle Teller voll zu bekommen.
  • Es gab stets genügend Kuchen. Stellvertretend ist vermutlich das Gespräch mit einer Dame: Sie würde gerne in der Vesperkirche helfen, schaffe dies aber nicht. Also beschloss sie, Kuchen zu backen. Danke an all die fleissigen Bäckerinnen und Bäcker.
  • Die Gäste warteten geduldig, bis ein Platz frei wurde. Und diejenigen, die keinen Platz ergattern konnten, haben sich mit Kuchen begnügt oder sind ohne Groll wieder gegangen. (Und vielleicht am nächsten Tag wieder gekommen?)
  • Und es gab Begegnungen, wie z.B. diese: Langjährige Nachbarn sprachen zum ersten Mal miteinander. Fremde Menschen verabredeten sich für weitere Treffen. Jung sprach mit Alt, SchülerInnen mit SeniorInnen, Arbeitslose mit Angestellten.
  • Und in Wirklichkeit spielte sich noch viel mehr im Verborgenen ab…

So hatten wir das geplant: Wir eröffnen einen Raum. Und was dort geschieht, liegt nicht in unserer Hand. Denn es ereignet sich „Vielfalt unter dem Kirchendach“.

S_inn und Kritik und Visionen

Wie im letzten Jahr auch, ist das Transfernetzwerk Soziale Inovation – s_inn – wieder präsent in der Vesperkirche Niederberg. Die KollegInnen der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe Sprachen die BesucherInnen an und sammlten Kritik und Visionen – Natürlich war hier nicht die Vesperkirche gemeint, sondern Kirche:

Natürlich kommt im Laufe dieser Woche noch einiges hinzu. Wir sind gespannt.

Wie kommen eigentlich die ganzen SchülerInnen zur Vesperkirche

Schaut man die Bilder von der Vesperkirche durch, fällt auf, dass (fast) immer Schülerinnen und Schüler dabei sind. Nun kommen sicherlich einzelne junge Menschen als Besucher zur Vesperkirche. Aber im Vorfeld hatten wir die Schulen im Umfeld angeschrieben und gefragt, ob Schülergruppen kommen und helfen können.

Die Resonanz war überwältigend. Von Frau Grabke vom Förderzentrum Nord hatten wir ja schon berichtet. Sie wäre gefühlt am liebsten jeden Tag mit ihren SchülerInnen gekommen. Und dann gibt es auch „Wiederholungstäter“, die bereits im letzten Jahr dabei waren: das NEG, das BK der Bleibergquelle, das Gymnasium Langenberg. Und vermutlich habe ich noch jemanden vergessen.

Nicht zu vergessen ist aber die noch größere Zahl der Helferinnen und Helfer, die sich alle mit großem Engagement um die Besucher der Vesperkirche kümmern.

Alle gemeinsam hatten in diesen ersten Tagen der Vesperkirche mehr als alle Hände voll zu tun. Der Standort Apostelkirche scheint wie gemacht für die Vesperkirche Niederberg. Pfr. Jens Hoffmann: „Eigentlich müssten wir die Vesperkirche hier zur Dauereinrichtung machen. Hier passiert so viel….!“

Plötzlich waren die Untertassen aus…

Am dritten Tag der Vesperkirche nahm der Strom der eintreffenden Gäste kaum ein Ende. Beinahe durchgehend waren alle Plätze besetzt und die Helfer hatten alle Hände voll zu tun. Die Spülküche kam kaum hinterher: auf einmal gab es den Kaffee nur noch ohne Untertasse…

Unser Konzept geht auf: Die jüngsten Besucher waren 3 Jahre alt und kamen aus dem Kindergarten im Gemeindezentrum an der Apostelkirche. Die vermutlich älteste Besucherin kam aus Aprath und ist eben erst 100 Jahre alt geworden. Vielfalt unter dem Kirchendach!

Aufzuzählen, wer alles da war, birgt die Gefahr jemanden zu vergessen: Mehr als 300 Gäste, die offensichtlich das Menu, Kaffee, Kuchen und die Gespräche mit Vertrauten und Fremden genossen. Danke, an all diejenigen, die ohne murren warteten, bis ein Platz frei wurde. Bürgermeister Lukrafka wirkte auf der Seite der Helfer mit und brachte nicht nur Essen, sondern auch manches Gespräch in Gang.

Frau Grabke vom Förderzentrum Nord in Velbert war mit Ihren Schülerinnen und Schülern da. Die machten einen beherzten Job an allen Stationen, die es in der Vesperkirche gibt und erhielten manches Lob. Auch die Presse war da und und und…

Zweiter Tag der Vesperkirche

Nach dem fulminanten Start am Sonntag lief es am zweiten Tag der Vesperkirche Niederberg etwas gemütlicher. Und dennoch hatten die Helferinnen und Helfer genügend zu tun; diese wurden heute von dem Oberstufen-Religionskurs des Geymnasiums Langenberg unterstützt. Zwei oder drei von Ihnen mussten noch rasch zu Hause anrufen, um die Eltern zu fragen, ob der WDR sie aufnehmen dürfe.

Christian Licht war mit seiner Crew dabei und fand reichlich Motive, Menschen und Interviews für die Berichterstattung in der Lokalzeit Bergisches Land. Und die Landtagsabgeordnete Elisabeth Müller-Witt hielt das Wort zur Mitte des Tages. Sie erinnerte an den 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers in Ausschwitz und stellte die Frage: „Was tun wir Christen heute für Mitmenschlichkeit, Gerechtigkeit und gegen Ausgrenzung?“ Die Antwort: „Die Vesperkirche ist gelebte Mitmenschlichkeit!“

Dieses Wort in der Mitte des Tages war ein Vorgriff auf das Abendprogramm der Vesperkirche Niederberg: Schon seit mehr als 25 Jahren veranstaltet die Kirchengemeinde Velbert-Dalbecksbaum am 27.1. jeden Jahres eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Holocaust. So auch dieses Jahr und dann eben in der Vesperkirche.

Und noch etwas, was uns alle sehr berührt hat: Eine Besucherin brachte eine Spende mit, die wir nicht erwartet haben. In der Tat, in einer Vesperkirche kann man einen guten Tropfen Kaffee brauchen.

Auch eine Spende! Danke!
Mit solcher Spende hatten wir nicht gerechnet…

Vesperkirche Niederberg ist gestartet

Das Wetter und die vielfältigen Einladungswege haben gut zusammengespielt. Am ersten Tag der Vesperkirche Niederberg gab es morgens im WDR den Hinweis, dass die Vesperkirche heute startet und über 300 Besucherinnen und Besucher machten sich auf den Weg. Mehr als 300 Essen wurden ausgegeben und die umfangreichen Vorbereitungen haben sich gelohnt: Technik und Abläufe funktionierten gut.

Und bevor heute die eigentliche Vesperkirche losging, war Gottesdienst. Pfarrer Jens Hoffmann war für die Liturgie zuständig und der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski , hielt die Predigt: „Jesus feierte mit den Menschen Feste des Lebens. Er lud ein und ließ sich einladen zum Essen und Trinken. Dabei waren alle willkommen. ‚Auf Jesu Gästeliste stehen viele Verschiedene. Deshalb auch wir, wie wir in der Vesperkirche: feiern, essen und trinken, begegnen, Leben miteinander gestalten. Bei Jesu Festen gab es keine Platzkarten, Stammplätze oder Besitzansprüche. Offen für Viele.“

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